Bis 1990

  • Die erste Erwähnung einer Feuerwehr in Eimsbüttel erfolgte bereits um 1870. Damals wurden die Einsatzkräfte aufgrund ihrer weißen Dienstanzüge als „Wittkittel“ bezeichnet.
  • Die heutige Freiwillige Feuerwehr Eimsbüttel wurde am 21. Oktober 1972 von 21 Mitgliedern des 3. Fernmeldezuges im Luftschutzhilfsdienst (LSHD) gegründet, der Teil des Zivilen Bevölkerungsschutzes war.
  • Zu Beginn lag der Schwerpunkt der Wehr auf dem Aufbau und Betrieb von Fernmeldeverbindungen mittels Funk und Telefon. Hierfür standen verschiedene historische Fahrzeuge zur Verfügung, darunter ein Funkkommandowagen Typ DKW Munga, ein Lade- und Instandsetzungskraftwagen Borgward B 611-O sowie mehrere Fernsprech- und Funkkraftwagen vom Typ Borgward B 2000 A-O. Diese Fahrzeuge waren bereits 10 bis 12 Jahre alt und hatten sich unter anderem bei der Flutkatastrophe 1962 bewährt.
  • Die Fernmelder der FF Eimsbüttel wurden bei bedeutenden Einsätzen wie dem Waldbrand in Niedersachsen und der Sturmflut 1976 eingesetzt. Ab 1977 erweiterte sich das Aufgabenspektrum um die Besetzung des Befehlswagens der Feuerwehr bei größeren Einsätzen, der als mobile Einsatzleitung fungierte.
  • In den 1980er Jahren war die FF Eimsbüttel bei zahlreichen Großbränden und Großeinsätzen aktiv, darunter das Curio-Haus 1980, eine Holzfabrik in Wilhelmsburg 1981, das Schauspielhaus und Kühlhaus Wilhelmsburg 1983, das Salambo auf St. Pauli 1984 sowie der Großalarm in der Deichstraße 1985, bei dem die Schauspielerin Helga Feddersen die Einsatzkräfte unterstützte. 1987 erfolgten innerhalb eines Monats acht Großeinsätze.

1990 bis 2000

  • Nach der politischen Wende 1990 erfolgte eine Umstrukturierung der Wehr. Die Mitglieder erhielten eine Ausbildung im Brandschutz und wurden mit einem Löschfahrzeug LF 16-TS ausgestattet, mussten dafür jedoch drei Fernmeldefahrzeuge abgeben. Der GWFM verblieb bei der FF Eimsbüttel bis 2008 im Dienst.
  • Anfang der 1990er Jahre wurde die FF Eimsbüttel in den Brandschutz integriert wozu unter anderem eine Prüfung der Wehr vor einer Kommission der Berufsfeuerwehr erfolgreich absolviert wurde. Anschließend unterstützte sie die Berufsfeuerwehr zunehmend bei Einsätzen wie Wasserschäden und umgestürzten Bäumen als sogenannte 3. Alarmwehr ohne festes Einsatzgebiet oder unterstützte an Wochenende bei Wachdiensten die Berufsfeuerwehrwachen an ihren Wachen. Die Besetzung des Befehlswagens wurde bis 1992 fortgeführt.
  • 1995 erfolgte der Austausch des Löschfahrzeugs gegen ein moderneres LF 16 mit Wassertank. In der Silvesternacht desselben Jahres bewältigte die Wehr fünf Feuereinsätze. 1996 wurde die FF Eimsbüttel offiziell als Brandschutzwehr anerkannt und durfte fortan eigenständig zu Brandeinsätzen ausrücken.
  • Im September 1996 war die Wehr maßgeblich an der Brandbekämpfung eines Großfeuers in der Schanzenstraße beteiligt, bei dem der Zugführer 13 den 3. Alarm auslöste und die Trupps teilweise gemischt mit der Berufsfeuerwehr arbeiteten.
  • Im Winter 1996/97 unterstützte die FF Eimsbüttel die Leitstelle Alster und übernahm eine Rettungsstation auf dem zugefrorenen Gewässer während des „Alster-Eisvergnügens“.
  • 1997 wurde das Löschfahrzeug erneut modernisiert, ein Hansa-Löschfahrzeug in Dienst gestellt. In diesem Jahr bewältigte die Wehr 48 Einsätze, viele davon infolge starker Regenfälle. Am 21. Oktober 1997 feierte die FF Eimsbüttel ihr 25-jähriges Bestehen.
  • 1999 lag der Fokus auf der Vorbereitung des Jahreswechsels 1999/2000, mit umfangreichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserversorgung und Funkkommunikation. Alle Feuerwachen wurden mit Notstromaggregaten ausgestattet. Zudem erhielt die Wehr eines von sechs DEKON-P-Fahrzeugen zur Dekontamination von Personen, das Anfang 2000 mit Ausrüstung ergänzt wurde.
  • Die FF Eimsbüttel war zu diesem Zeitpunkt noch am Maienweg in Alsterdorf stationiert, was aufgrund der langen Anfahrtswege nach Eimsbüttel eine effektive Hilfe erschwerte. Deshalb wurde 1999 die Suche nach einem geeigneten Grundstück für ein neues Feuerwehrhaus in Eimsbüttel intensiviert.

2000 bis 2010

  • Anfang 2000 kristallisierte sich ein Grundstück an der Ecke Paciusweg / Kieler Straße als neuer Standort heraus. Im November 2000 wurde die Beladung des DEKON-P-Fahrzeugs geliefert, das mit aufblasbarem Zelt, Warmwasserbereiter, Stromerzeuger und weiteren Ausrüstungsgegenständen ausgestattet ist, um Personen an der Grenze kontaminierter Gebiete zu dekontaminieren.
  • Ende 2000 übernahm die FF Eimsbüttel ein zusätzliches Hansa-Löschfahrzeug als „Pool-LF“, das kurzfristig an andere Freiwillige Feuerwehren ausgeliehen wurde. Im Laufe des Jahres kam es zu mehr als 15 Ausleihungen.
  • Im März 2001 wurde die Wehr mit dem DEKON-P-Fahrzeug zur Desinfektion von Fahrzeugen nach der Maul- und Klauenseuche in England eingesetzt. Zudem unterstützte sie bei einem Großbrand in einem Kühlhaus in der Hammerbrookstraße, bei dem das aufblasbare Zelt als Aufenthaltsraum diente.
  • Im Frühjahr 2002 wurde das Pool-LF als festes zweites Löschfahrzeug zugeordnet. Die Fahrzeugflotte umfasste nun zwei LF16 „Hansa“, einen Gerätewagen Fernmelde (GW-FM) und das DEKON-P.
  • Die Einsätze 2002 waren geprägt von zahlreichen Unwettern: Im Februar wurden zehn Sturmeinsätze abgearbeitet, im Juli Keller nach Starkregen ausgepumpt. Anfang August erfolgten innerhalb von 28 Stunden 42 Einsätze, vor allem wegen umgestürzter Bäume und vollgelaufener Keller. Dabei wurden mit beiden Löschfahrzeugen rund 300.000 Liter Wasser abgepumpt.
  • Im August 2002 unterstützte die FF Eimsbüttel mit Mannschaft und DEKON-P-Fahrzeug den Hochwasserschutz in Dresden, der Partnerstadt Hamburgs. Die Einsatzkräfte blieben vier Tage vor Ort und halfen unter anderem beim Schutz des Schlosses Pillnitz. Weitere Einsätze erfolgten in den folgenden Wochen, unter anderem zur Besetzung des Befehlswagens und zum Deichschutz im Landkreis Lüneburg.
  • Die Planungen für das neue Feuerwehrhaus in Eimsbüttel wurden 2002 konkretisiert. Die Bezirksversammlung beschloss einstimmig den Bau eines Feuerwehrhauses im Ortsteil. Das dafür vorgesehene Grundstück wurde im Oktober geräumt, und Gespräche mit Bauträgern fanden statt.
  • Im September 2003 wurde mit einer groß angelegten Werbekampagne für die Freiwillige Feuerwehr in Eimsbüttel geworben, unter anderem mit Bannern und Plakaten in der Osterstraße und Umgebung. Kurz drauf übernahm die FF Eimsbüttel im November 2023 ein neues LF16/12, das fortan bis 2024 als Fahrzeug auf dem ersten Stellplatz mehrere Tausend Einsätze für die FF Eimsbüttel absolvierte. Erstmal standen der FF Eimsbüttel mit dem Fahrzeug hydraulische und pneumatische Geräte für die schere Technische Hilfeleistung zur Verfügung.
  • Die Bauplanung für das neue Feuerwehrhaus an der Ecke Paciusweg / Kieler Straße wurde vorangetrieben. Ein Investor wurde ausgewählt, erste Entwürfe wurden erstellt und bis Juli finalisiert, wobei die Wünsche der Wehr berücksichtigt wurden. Der Bauantrag wurde im September gestellt, mit dem Ziel, Anfang 2004 mit den Bauarbeiten zu beginnen und das Gebäude im Spätherbst 2004 bezugsfertig zu machen.
  • Im Februar 2005 wurde die Jugendfeuerwehr Eimsbüttel offiziell gegründet. Ab dem ersten Quartal 2005 übernahm die FF Eimsbüttel vom neuen Gerätehaus aus die Zuständigkeit für ihr eigenes Einsatzgebiet in Eimsbüttel und Hoheluft-West und rückte fortan in der ersten Alarmfolge gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr aus, was zu stark steigenden Einsatzahlen führte.
  • Am 16. Juni 2006 wurde das neue Löschfahrzeug LF 16-KatS als Ersatz für das LF 16 „Hansa“ übergeben, das daraufhin außer Dienst gestellt wurde. Außerdem wurde 2006 der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Eimsbüttel und der Jugendfeuerwehr Eimsbüttel e. V. gegründet der seitdem alle Abteilungen der Wehr personell, finanziell und ideell unterstützt. Der Förderverein richtete außerdem zusammen mit FF und JF 2006 erstmals ein Tag der offenen Tür am neuen Gerätehaus statt, der sich großer Beliebtheit erfreute und seitdem jährlich stattfindet.
© Jannik Storbeck 2025
  • 2008 wurde der alte Gerätewagen Fernmelde (GW-FM) durch einen modernen LKW mit aktueller IT-Ausstattung, Fernmeldetechnik und großem Fernmeldebetriebsraum ersetzt. Das Fahrzeug kam in der Folgezeit hauptsächlich bei Großeinsätzen im Zusammenhang mit Notlandungen auf dem Flughafen Fuhlsbüttel zum Einsatz.

© Heiner Lahmann

2010 bis 2020

  • Im Jahr 2013 unterstützte die FF Eimsbüttel über mehrere Tage hinweg die Hochwasserbekämpfung an der Elbe in Dresden. Dabei wurden Aufgaben im Fernmeldebereich, bei der Unterstützung der Einsatzleitung und im Deichbau direkt an der Elbe durchgeführt.
  • 2015 feierte die Jugendfeuerwehr Eimsbüttel ihr zehnjähriges Bestehen. Außerdem war die FF Eimsbüttel zur Bewältigung der großen Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland eingesetzt und unterstützt beim Aufbau einer Notunterkunft. Außerdem wurde die FF Eimsbüttel seit 2015 verstärkt in der 2. Alarmfolge in Teilen von Altona eingesetzt, was zu einem deutlichen Anstieg der Alarmierung der Wehr führte. Waren seit 2005 pro Jahr um die 120 Einsätze zu bewältigen, steig die Einsatzzahl nun auf zum Teil deutlich über 200 Einsätze im Jahr an.
  • 2017 wurde der Fuhrpark um einen VW-Crafter erweitert, der formal der Jugendfeuerwehr Hamburg untersteht und neben der FF und JF Eimsbüttel auch anderen Jugendfeuerwehren, insbesondere in den Ferien, zur Verfügung steht. Ein Carport für die ordnungsgemäße Unterbringung des Fahrzeugs konnte allerdings erst acht Jahre später 2025 fertiggestellt werden.
© Jannik Storbeck 2025
  • 2019 gewann ein Team der JF Eimsbüttel den Feuerwehrausscheid bei der Kika-Serie „Alarm die Jungen Retter“ und wurde so deutschlandweit bekannt.

Seit 2020

  • Während der Coronazeit im Winter 2020/2021 wurden neben dem normalen Einsatzdienst in den Räumen der FF Eimsbüttel eine Corona-Teststation aufgebaut, die unter anderen auch durch speziell qualifizierte Mitglieder der FF Eimsbüttel betrieben wurde.
  • Im Oktober 2022 feierte die FF Eimsbüttel ihr 50-jähriges Bestehen als Feuerwehr mit einem großen Festakt.
  • Im Sommer 2023 wurde der GW-FM der Fernmeldekomponente außer Dienst gestellt. Stattdessen übernahm die FF Eimsbüttel den Befehlswagen/Einsatzleitwagen 2 der Berufsfeuerwehr Hamburg, der im Juli 2023 übergeben wurde und ab Dezember 2023 stadtweit bei allen Großeinsätzen durch die FF Eimsbüttel eingesetzt wird. Die Besetzung erfolgt neben der FF Eimsbüttel durch eine weitere Fernmeldewehr sowie Führungskräfte der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr Hamburg.
© Philip Kasten 2025
  • Im April 2024 konnte die Wehr ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 als Ersatz für das LF 16/12 in Dienst übernehmen. Erstmals standen der Wehr nun akkubetriebe Hydraulikgeräte, eine Rettungssäge, ein Wassersauger und viele weitere neue moderne Einsatzmittel zur Verfügung.
© Jannik Storbeck 2025
  • Im Januar 2025 veranstaltete der Förderverein zusammen mit der FF erstmals den Eimsbütteler Winterzauber – eine winterliche Veranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils u. a. mit Lagerfeuer und Stockbrot für die Kinder.
  • Im Oktober 2025 wurde bei einem feierlichen Festakt die Minifeuerwehr Eimsbüttel gegründet. Die Gründung der Minifeuerwehr erfolgte somit 20 Jahre nach der Gründung der Jugendfeuerwehr.